Die Bilder hat Ngoc Quyen ganz ohne Hintergedanken ins Internet gestellt, sagt sieIn Windeseile verbreiteten sich die Bilder in den Medien, via Facebook und in anderen Internetforen. Viele kritisierten, dass das Nacktsein für einen anderen Zweck instrumentalisiert werde. Ngoc Quyen sagt, sie habe die Fotos aus eigener Initiative veröffentlicht, und ganz ohne einen Hintergedanken.
Auf einer bekannten vietnamesischen Webseite kommentiert jemand namens Huyen Trang: "Nacktbilder sind in der vietnamesischen Kultur nicht akzeptabel. Sie schützt nicht die Umwelt, sondern sie verschmutzt sie." Auf einer anderen Seite schreibt ein Kommentator: "Wenn Ngoc Quyen Eltern hat, was denken die nun? Ich würde mich für sie schämen."
Die Darstellung von Nacktbildern ist ein heikles Thema, vor allem in einem Land, das größtenteils von einer patriarchalischen Kultur geprägt ist und die Sittsamkeit der Frauen würdigt. Der Körper einer Frau soll ein Mysterium bleiben und nie ganz in der Öffentlichkeit gezeigt werden.
Seit vielen Jahrzehnten sei der Frauenkörper ein Motiv in der Fotografie, erklärt der Fotograf Thai Phien, vielfach "halb bedeckt, halb entblößt." Die Bilder des 48-Jährigen, der Frauen meist in Landschaften fotografiert, waren lange umstritten in Vietnam und galten als Pornografie. "Die Öffentlichkeit ändert sich nun gegenüber Aktfotografie", sagt er. "Aber die Kulturpolitik in Vietnam ist immer noch sehr konservativ. Sie versuchen weiterhin das Thema Nacktheit zu verhindern." Quyens Bilder als "Nacktkunst" zu bezeichnen, geht ihm jedoch zu weit.
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