Montag, 21. Februar 2011

Was machen SEX-Touristen auf den Philippinen

Wohl kaum ein Mann würde zugeben, dass er Sextourist ist, und doch sind sie jeden Abend in den Rotlichtvierteln Manilas und anderen Orten unterwegs. Eine Beobachtung.

Sofort hat man das Bild des dickbäuchigen, Bier trinkenden Herrn mit wenig Haaren vor Augen, der schon in Unterhemd und wild gemusterten Bermuda-Shorts neben einem im Flugzeug nach Manila sitzt. Im besten Fall weiße Socken, meist eher grau verwaschene, in Sandalen komplettieren diesen Anblick.

Es gibt diese Männer wirklich. Von guten Freunden haben sie sich erzählen lassen, dass die Frauen auf den philippischen Inseln wunderschön, anschmiegsam, fröhlich, jung, offen und mit wenig Anstrengung zu haben sind. Die Urlaubsfotos und Berichte beweisen dies ganz offensichtlich. Der Gedanke an weiche, von der tropischen Sonne gebräunte Haut, exotische Augen und lange schwarze Haare regen die Fantasie an. Also machen sie sich auf, um ebenfalls den wahr gewordenen Traum ihrer Freunde zu erleben.

Auf der Piste: Bier und Mädchen gehen hier nie aus

Am Urlaubsziel angekommen, geht es gleich auf die Piste, Bar-Hopping, von einer Bar in die nächste. Um sich mit Land und vor allem Leuten vertraut zu machen, hat Mann nur zwei, höchstens drei Wochen Zeit. Das ist knapp, Mann möchte viel erleben. Gleich im ersten Lokal wimmelt es nur so von jungen, hübschen Mädchen. Sie sitzen auf Barhockern, laufen umher, tanzen auf der Bühne an der Stange, zumeist spärlich bekleidet. Sie sind fröhlich und lächeln zu jedem Unsinn, den die männlichen Gäste versuchen zu erzählen. Manch einer wundert sich, dass hier kein Deutsch gesprochen wird.

In der nächsten Bar könnte allerdings etwas noch Hübscheres und Fröhlicheres warten, und die Herren ziehen weiter. Sie werden mit fröhlichem "Hello Sir! Come in, Sir! Happy hour, Sir!" begrüßt. Das gefällt. In Deutschland wird man selten mit "Sir" angesprochen. Die Mädchen begleiten die Herren an die Bar, und sofort sind die neuen Gäste umringt von kichernden, lachenden Bardamen, die sich ohne Scheu ankuscheln. Die Gäste ordern Getränke, erstmal nur für sich. Drinks für die Damen sind teuer, und Mann möchte ja sein Geld nicht an die Falsche verschwenden. Die Mama-San, in Deutschland schlicht "Puffmutter" genannt, lauert im Hintergrund. Als sie merkt, dass die Herren noch unentschieden sind, schleppt sie immer neue Mädchen an und berichtet von ihren Qualitäten. Nicht alle dieser Mädchen sind fröhlich.

Je später der Abend, desto heißer die Mädchen

Der Pegel in der Geldbörse sinkt, der Pegel des Alkohols im Blut steigt stetig. Inzwischen ist die zehnte oder elfte Bar erreicht, so genau weiß das keiner der Herren mehr. Die Gesellschaft wird lauter, die Musik besser und die Mädchen noch schöner. Nun traut sich auch der schüchternste der Gruppe, mal ein Mädchen zu umarmen oder gar an den Po zu fassen. Zwei Herren haben sich mit ihren Eroberungen bereits in ihr Hotel abgesetzt. Die anderen philosophieren und spekulieren über die möglichen Fähigkeiten der verschiedenen Damen. Die Auswahl wird kleiner zu dieser späten Stunde. Auf den Bänken an der Wand schlafen die ersten Angestellten der Bar, einige Mädchen sind am Tresen zusammen gesunken, von Müdigkeit oder zuviel Alkohol oder beidem überwältigt.

Keiner der übrig gebliebenen Herren möchte sich die Blöße geben, allein ins Hotel zu gehen. Also treffen sie ihre Wahl und lösen bei der Mama-San ihre Mädchen aus. Stundenweise wäre es billiger, aber es ist so spät, dass sich nur noch der Verbleib über Nacht lohnt. Dann hat Mann vor oder nach dem Frühstück noch einmal etwas von seiner Eroberung. Auf dem Weg ins Hotel überlegen die Herren in lautem Deutsch, wie vergnüglich die kommende Nacht wohl werden wird. Die Damen unterhalten sich in Tagalog. Mit Englisch kommen alle nicht weit.

Der Morgen danach: der Austausch der Sexgeschichten

Ihre Mädchen im Schlepptau, treffen sich die Herren am Frühstückbuffet wieder. Die Erlebnisse der Nacht werden geschildert, mit verschwörerischen Blicken versteht "Mann" sich. Empfehlungen über die Qualiltäten der Damen werden ausgetauscht und wer für welche Leistung wieviel bezahlt hat.

Keiner hat sich entschieden, sein Mädchen länger zu behalten. Nach dem Frühstück dürfen sie gehen. Heute abend wird auf der Piste geschaut, ob es denn etwas Besseres gibt, gleich um 18 Uhr, wenn überall Happy Hour ist.

Nicht alle Sextouristen sehen so aus wie hier beschrieben. Man findet unter ihnen gepflegte ältere Herren, junge gut aussehende Männer genau wie den ganz normalen deutschen Durchschnittsmann. Und außer Sextouristen gibt es sehr, sehr viele Urlauber, die ihrem Gastland und ihren Gastgebern Respekt zollen, und sich den landestypischen Gepflogenheiten entsprechend verhalten.

1 Kommentar:

  1. Sicher ist der Bericht nicht aus der Luft gegriffen. Irgendwie stimmt das schon alles. Was hat eigentlich der/die Schreiberin des Artikels dort nachts gemacht ;-)

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