Mittwoch, 23. Dezember 2009

Internet in Thailand


Internet in Thailand - Teil 1

Durch die rasante Entwicklung des Internets, kann es bei Providern die den Ausbau ihrer Netze nicht schnell genug vorantreiben, schnell zu eklatanten Engpässen kommen. Mangelnde Übertragungsraten machen das surfen im Internet dann zur Qual. Daher ist es hilfreich auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten zurückgreifen zu können. Der Preis ist daher nicht unbedingt das primäre Auswahlkriterium bei der Wahl des Providers. Angenehm ist die Möglichkeit von den meisten Providern Internetstunden, ohne Vertragsbindungen kaufen zu können. So können Sie Testen oder im Problemfall auch schnell einmal ausweichen.

ADSL in Thailand
IInzwischen besteht fast überall in Thailand die Möglichkeit schnelle ADSL-Internetzugänge zu erhalten. Hierbei wird beim Kunden eine vorhandene Telefonleitung über eine spezielle Weiche (Splitter) geführt. Diese Weiche leitet einerseits den Datenverkehr zum PC, andererseits den Telefonverkehr zum Telefonapparat. Telefon und Datenbetrieb beeinflussen sich nicht gegenseitig. So ist während dem Surfen im Internet, problemlos gleichzeitig ein Telefongespräch oder eine Faxübermittlung möglich. Da die Datenverbindung nicht über die Technik des Telefonnetzes erfolgt, fallen keinerlei Einwahlgebühren eines Telefongespräches, wie bei einem analogen Modem üblich, an. Die Leitungslänge der Telefonleitung hat allerdings einen großen Einfluss auf die mögliche Datenrate. Die maximal mögliche Leitungslänge für ADSL-Betrieb dürfte bei ca. 5,5 km liegen. In abgelegenen Gebieten wird diese Einschränkung eine ADSL-Nutzung manchmal unmöglich machen. Mit zunehmender Entfernung zur Telefonvermittlungsstelle nimmt die mögliche Datenübertragungsrate kontinuierlich ab.

Die Internet Provider bieten oftmals verschiedene Tarife mit den gleichen Übertragungsraten an, die sich scheinbar nur im Preis unterscheiden. Der Unterschied liegt dabei meist im so genannten Contention Ratio. Dieser Fachbegriff drückt aus, wie stark der Provider die ADSL-Technik durch gleichzeitige Mehrfachnutzung belastet. So bedeutet z.B. eine Content Ratio von 50, dass sich 50 Kunden die Bandbreite teilen müssen. In Spitzenzeiten kommt es dadurch schnell zu Engpässen, die zu einem quälend langsamen Seitenaufbau führen.

Content Ratio bis 10 = ausgezeichnet
Content Ratio bis 30 = gut
Content Ratio bis 50 = ausreichend bis mangelhaft (je nach Anspruch)
Leider wird dieser Wert in den Prospekten kaum irgendwo aufgeführt. Es wäre vermutlich einfach zu abschreckend für den Kunden. Auf Nachfrage hat mir CS-Loxinfo die Werte für ihre ADSL-Tarife mitgeteilt (Stand 17 Juli 2005):

DSL-Basic 256/128 für 990 Baht = Content Ratio 50
DSL-Advance 256/128 für 1500 Baht = Content Ratio 30
DSL-Pro 256/128 für 4500 Baht = Content Ratio 10
Für Geschäftskunden gibt es spezielle Tarife mit einer Content Ratio von 1, die allerdings entsprechend kostenintensiv sind..

Nähere Informationen zu ADSL in Thailand: http://www.adslthailand.com/
Sie können dort bei den Providern prüfen, ob in ihrem Anschlussbereich ADSL technisch möglich ist.

Die thailändische CAT bietet auch einen vom Telefon unabhängigen ADSL-Anschluss mit der Bezeichnung “Hi Net Broadband Internet” an. Die Datenrate wird mit bis zu 2/1 Mbps angegeben. Im internationalen Internetverkehr wird diese Rate allerdings kaum zu erreichen sein. In Gebieten, in denen die vorhandenen Telefongesellschaften Reichweitenprobleme bei der Einrichtung von ADSL-Anschlüssen haben, kann dieses Angebot der CAT allerdings oftmals sehr hilfreich sein, da die CAT die Leitungen von ihren eigenen Vermittlungsstellen zur Verfügung stellt. Mit ein wenig Glück liegt diese dann näher. http://www.cat.net.th/hinet/

ISDN in Thailand
Im Stadtgebiet vieler größerer Städte besteht inzwischen die Möglichkeit ISDN-Anschlüsse zu erhalten. Bei ISDN handelt es sich um einen speziellen Telefonanschluss, der spezielle Telefonanlagen bzw. Telefonapparate benötigt. Jeder ISDN-Anschluss hat 2 Nutzkanäle, die gleichzeitig genutzt werden können. Dabei kann z.B. der eine Kanal für Telefonbetrieb und der andere Kanal gleichzeitig für Datenbetrieb genutzt werden. Genauso ist auch zweimal Telefon, oder auch zweimal Datenverkehr möglich. Die Datenübertragungsrate ist mit 64 kBit schneller als eine Verbindung per Modem. Im Vergleich zu ADSL ist das mögliche Tempo dennoch sehr bescheiden. Zudem sind die technischen Voraussetzungen teurer als bei ADSL. Für Firmen, die eine ISDN-Telefonanlage betreiben wollen, ist ISDN in vielen Bereichen allerdings sehr sinnvoll. Mögliche Durchwahl zu den Endgeräten usw. Der Privatmann dürfte allerdings ADSL vorzuziehen.

Satelliten-Internet-ipSTAR
Außerhalb der Stadtgebiete ist kaum irgendwo ADSL möglich. Wem die Modemverbindung zu langsam ist, der hat die Möglichkeit auf den Satelliteninternetdienst ipStar umzusteigen. Dieser Dienst nutzt die Satellitenverbindung für den ankommenden wie auch den abgehenden Datenverkehr. Es ist also keine zusätzliche Telefonverbindung notwendig. Angenehm ist, dass keinerlei Einwahl mehr notwendig ist. Man ist also 24 Stunden online, kann also das Internet jederzeit schnell nutzen.

Ich selber benutzte ipStar zwischen Juli 2004 und September 2005.
Nach der Beantragung des Dienstes erfolgte eine Woche später die Installation der Satellitenantenne und der ipStar-Box. Schnell stellte sich heraus, dass eine dauerhaft zuverlässige Datenrate nicht gerade die Stärke dieses Dienstes zu sein schien. Das Surfen war leider subjektiv nicht spürbar schneller, als beim Modembetrieb. Bei Downloads und Uploads hingegen war schon ein extremer Unterschied zu merken. Hin und wieder hatte ich kurze Störungen von wenigen Minuten. Für meine Internetgewohnheiten war dies aber nicht weiter tragisch, da ich meine Aktivitäten auch zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen konnte. Leute hingegen, die online an der Börse handeln, dürften sicherlich eher Probleme haben. Immerhin war es gegenüber der gewohnten Modemverbindung schon einmal ein Fortschritt. Mich verwunderte, dass die ipStar-Box doch sehr warm wurde. Für ein tropisch heißes Land wie Thailand konnte ich mir nicht vorstellen, dass dies dauerhaft ohne negative Folgen bleiben sollte. Wie ich befürchtete, folgte ein paar Monate später ein Totalausfall der ipStar-Box. Nach einem Tausch funktionierte ipStar wieder wie gewohnt. Die Hotline war zwar sehr freundlich, zögerte allerdings recht lange, bis sie den Tausch endlich doch vornehmen ließ. Im August 2005 stellte die ipStar-Box schließlich ein weiteres Mal ihren Dienst ein. Die Hotline war diesmal leider nicht dazu zu bewegen, mir weiterzuhelfen. Als nach vielfacher Email und Telefonkommunikation keine Besserung in Aussicht war, gab ich schließlich nach drei Wochen entnervt auf und kündigte. Zusammenfassend kann ich für mich feststellen, dass die eigentliche Idee einer Internetverbindung via Satellit überzeugend ist, die Umsetzung aber, zu mindestens in meinem Fall, am mangelndem Einsatz des Personals gescheitert ist. Dass mein Internetanschluß innerhalb von drei Wochen nicht repariert wurde, halte ich für einen unentschuldbaren Missstand.

http://www.csloxinfo.com/ipstar_n2_e.asp

Drahtlose Breitbandverbindung GPRS
Inzwischen besteht auch die Möglichkeit im Internet zu surfen, wenn keine Telefonleitung zur Verfügung steht. Dazu wird Handytechnologie in der Betriebsart GPRS genutzt. GPRS hat durch den Aufbau von mehreren Verbindungen gleichzeitig, eine relativ hohe Datenübertragungsrate. Laut Anbieter soll diese Technologie fast dreimal so schnell, wie eine normale Modemverbindung (bis zu 153 kbps) sein. In Deutschland durchgeführte Versuche haben in der Praxis einen Wert von 60-70 kbps ergeben. An Hardware wird ein GPRS-Modem oder ein Handy mit GPRS-Fähigkeit benötigt. Die meisten neueren Handys (ca. ab 5000 Baht) beherrschen inzwischen GPRS. Zur Verbindung zum Notebook oder PC kann IrDA (Infrarotschnittstelle), Bluetooth oder ein Datenkabel verwendet werden. Meiner persönlichen Erfahrung nach sollte man allerdings nur Originaldatenkabel des Handyherstellers benutzen. Ich habe auch nach mehrtägigem Probieren mit einem Datenkabel eines Drittanbieters keinen Erfolg. Das Originalkabel löste das Problem innerhalb von wenigen Minuten.

Bei meinen gelegentlichen Reisen nutze ich das Internet mit meinem Notebook mittels GPRS über mein Nokia-Handy. Mein One2call-Tarif musste nicht einmal in irgendeiner Weise aufgewertet werden. Die Internetminute kostet mich bei diesem Tarif 1 Baht/Minute. Da ich während solcher Reisen ohnehin nur sporadisch das Internet nutze, um meine Emails zu beantworten, habe ich auf spezielle kostengünstigere Tarife bisher verzichtet.

http://de.wikipedia.org/wiki/GPRS
http://www.hutch.co.th/broadband/index_en.htm
http://www2.mobilelife.co.th/internet/subindex.php?nServID=208
http://www.truemove.com/
http://www.mobilelife.co.th/
http://www.one-2-call.com/

Drahtlose Breitbandverbindung EDGE
Eine verbesserte GPRS Variante mit einer theoretischen Verbindungsrate von 384 kbps. In der Praxis werden Werte von 150-200 kbps erreicht. EDGE ist eine effektive Übergangslösung bis zur Installation von 3G. An Hardware wird ein GPRS/EDGE-Modem oder ein Handy mit EDGE-Fähigkeit benötigt. Viele neuere Handys beherrschen inzwischen EDGE. Zur Verbindung zum Notebook oder PC kann IrDA (Infrarotschnittstelle), Bluetooth oder ein Datenkabel verwendet werden. Meiner persönlichen Erfahrung nach sollte man allerdings nur Originaldatenkabel des Handyherstellers benutzen. Datenkabel von Drittanbietern bereiten leider oftmals Probleme.

http://de.wikipedia.org/wiki/Enhanced_Data_Rates_for_GSM_Evolution
http://edgethailand.com/
http://www.dtac.co.th/english


3G
Derzeit (Dezember 2009) gibt es 3G lediglich in einer Testphase. Offiziell gibt es landesweit noch kein 3G Thailand. Erreichbare Verbindungsrate werden bis zu 7,2 MBit/s (je nach Modus) angegeben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Universal_Mobile_Telecommunications_System

http://www.hutch.co.th/mbi/1x/index_en.htm Hutch
http://www.truemove.com/iphone/eng/index.htm True

WiFi hot spots
Moderne Notebooks haben meistens bereits Komponenten integriert, um Internet im schnurlosen Netzwerkbetrieb zu nutzen. Es lassen sich selbstverständlich auch normale Desktop-PC´s problemlos nachträglich umrüsten. Im Umkreis von einigen hundert Metern um die WiFi hot spots ist so drahtlos der Kontakt zum Internet möglich. Die meisten WiFi hot spots dürften in Bangok sowie in Touristenzentren zu finden sein (Flugplätze, große Hotels)

Eine Stamdortliste der in Thailand verfügbaren WiFi hot spots bietet nachfolgende Homepage:
http://www.wi-fihotspotlist.com/browse/intl/2000038/ (englisch)

Wimax
Eine Lösung ähnlich der WiFi hot spots, nur mit einer wesentlich weiteren Reichweite (max. 50km). In Computermagazinen wurde berichtet, dass der Computerchipgigant Intel in Kooperation mit True in den Provinzen Nakhon Ratchasima, Chiang Mai und Roi Et Versuchsaufbauten dieser Technik plant. Spekulationen über einen realen Betrieb dürften damit derzeit verfrüht sein.

TV-Kabelnetz
Endlich wurde auch von thailändischen TV-Kabelnetzprovidern erkannt, dass sich ihre Infrastruktur sehr gut zur Bereitstellung von Internetanschlüssen eignet. So wird seit Mitte 2007 von Sophon Cable Pattaya für derartiges Angebot geworben. Banglamung Cable hat sogar schon die ersten Internetanschlüsse in Betrieb genommen. Ein Splitter teilt das TV-Kabel zwischen dem TV-Gerät und dem sogenannten Cable Lan Adapter auf. Dieser Adapter ermöglicht dann dem PC die Kommunikation mit dem Internet.

Datenübertragungsrate messen
Die Übertragungsrate, die in der Taskleiste von Windows angezeigt wird, zeigt nur die Geschwindigkeit zwischen Ihrem PC und Ihrem Internetprovider. Die Leistung des eigentlichen Netzes wird hierbei überhaupt nicht berücksichtigt.

Mit einem der nachfolgenden Links können Sie die momentane Übertragungsrate feststellen:

http://www.speedtest.net/
http://www.speedtest.ch/
http://www.beelinebandwidthtest.com/deutsch
http://www.speedmeter.nl/speedmeter.de/TestSuite

Sehr wichtig ist auch der Einsatz eines Portscanners. In letzter Zeit häufen sich Fälle von Internetzensur. So kommt es immer wieder einmal vor, das bestimmte Ports gedrosselt oder gesperrt werden, um unerwünschte Massenmails oder Up- und Downloads von Daten zu verhindern.

Online-Portscanner http://www.auditmypc.com/

Ein paar Tests (speedtest.ch) , die allerdings nicht repräsentativ sind

csloxinfo 02.01.2005, 11 Uhr 15 = 38,00 kbps (Modem)
Asia Net 08.02.2005, 14 Uhr 45 = 41,30 kbps (Modem)
iPSTAR 08.02.2005, 14 Uhr 39 = 173,20 kbps (Satellit)
csloxinfo 17.07.2005, 18 Uhr 44 = 212,10 kbps (DSL-Basic 256/128)
Maxnet 19.06.2006, 15 Uhr 00 = 168,50 kbps (Maxnet for Life 256/128)
AIS 17.07.2006, 15 Uhr 30 = 37,10 kbps (GPRS)
CAT 30.11.2007, 17 Uhr 10 = 676 kbps (HiNet 2MBit/s)
CAT 25.08.2008, 15 Uhr 36 = 940 kbps (HiNet 2MBit/s)
Supernet 25.08.2008, 15 Uhr 38 = 40 kbps (TV-Kabel)

Probleme beim E-Mail-Versand
Seit einiger Zeit treten unvermittelt Probleme beim Versand von Emails auf. Statt die E-Mail zu versenden, wird der Versuch nur mit einer Fehlermeldung quittiert. Dies passiert nur, wenn dazu E-Mail-Programme benutzt werden (Outlook und Co). Der Versand über einen Browser (IE, Firefox und Co.) mittels Webinterface ist nicht betroffen. Meistens liegt dies einfach nur daran, dass der Internetserviceprovider (ISP) den Port 25 für den Kunden gesperrt hat.

Ändern der Einstellungen des E-Mail-Programms

Sollte dies auch nicht funktionieren, so würde sich als Notlösung die Verwendung eines fremden SMTP-Servers, z.B. der Ihres Internetproviders, anbieten.

Einstellung in Outlook Express:
Extras > Konten > Eigenschaften > Server
Dort unter Postausgang (SMTP) den entsprechenden Server eintragen z.B.:

smtp.csloxinfo.com
smtp.ji-net.com
smtp.tttmaxnet.com
mail.truemail.co.th

Leider hat die letztgenannte Verfahrensweise auch einen schwerwiegenden Nachteil. Beim Versenden einer E-Mail über einen solch fremden SMTP-Server besteht die Gefahr, dass sie vom Spamfilterprogramm des Empfängers als unerwünscht ausgefiltert wird. Wenn sich solch eine Notlösung dennoch nicht vermeiden lässt, wäre es siinvoll wenigstens seine Emailkontakte zu informieren, dass sie Ihre E-Mail-Adresse im Spamfilter in die Positivliste einordnen.

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