Die Luft ist raus Mr. Dylan |
"The Times they are a-changin": Erstmals ist Bob Dylan in China und im kommunistischen Vietnam aufgetreten. Am Sonntagabend trat er vor etwa 6000 Zuschauern in Ho-Tschi-Minh-Stadt auf. Am Mittwoch hatte Dylan zum ersten Mal in Peking gespielt, am Freitag dann in Shanghai. Was bei den Auftritten fehlte, waren einige seiner berühmtesten Songs, die Protestlieder "The Times they are a-changin" und "Blowin' in the wind".
Vor seinen Konzerten in China und Vietnam musste der für sein politisches Engagement bekannte Musiker, der in den 60er Jahren scharf gegen den Vietnamkrieg der USA protestiert hatte, sein Programm von den Zensurbehörden absegnen lassen.
Human Rights Watch: Dylan soll sich "schämen"
Die chinesischen Behörden hatten Dylan vergangenes Jahr eine Erlaubnis für ein Konzert verweigert. Nun stellten sie zur Bedingung, dass er sich streng an das von ihnen zuvor genehmigte Programm halten müsse.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte den 69-Jährigen, der sich der Zensur beuge und sich dafür "schämen" solle. "Der junge Dylan hätte sich von keiner Regierung sagen lassen, was er singen soll", sagte Asien-Direktor Brad Adams.
"Something is happening here"
Ganz zahm scheint sich Dylan aber doch nicht gegeben haben: "Something is happening here, but you don't know what it is", heißt es etwa in dem Lied "Ballad of a Thin Man", das er in Peking zum besten geben durfte. Dem habe er nicht wie vorgesehen die "Do you, Mr. Jones?" folgen lassen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", sondern ein "Do you, Mr. Who?"
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