Mit leerem Blick liegt Matthias K. (39) in seinem Klinikbett, über seinen Kopf zieht sich eine lange Narbe, sein Schädel ist deformiert.
Seit zehn Monaten liegt der Tourist aus Bamberg (Bayern) im Krankenhaus in Thailand. Bis Mai sogar im Koma.
Doch Besuch bekommt er nie, niemand holt ihn nach Hause.
ER IST DER VERGESSENE DEUTSCHE VON THAILAND!
Rückblick. Es ist der 26. Oktober 2009, nach seinem Thailand-Urlaub wartet Matthias K. am Flughafen Hat Yai auf seinen Rückflug nach Deutschland.
Dann dieses Unglück: Zeugen berichten, dass K. eine Treppe herabgestürzt sei. Mit schwersten Kopfverletzungen bleibt der Deutsche am Boden liegen, auch sein Gehirn wird schwer geschädigt.
Im Songklanagarind Hospital in Songkhla kämpfen die Ärzte verzweifelt um das Leben des Fremden. Mehrere Notoperationen. Doch Matthias K. fällt ins Koma, schwebt monatelang zwischen Leben und Tod.
Das Krankenhaus bittet die Deutsche Botschaft um Hilfe bei der Suche nach Angehörigen, die sich um den schwer kranken Mann kümmern könnten. Ohne Erfolg, niemand meldet sich. Offenbar hat der junge Mann nur noch eine Großmutter. Diese lebt im Altersheim.
Umgerechnet 47 600 Euro hat die Behandlung des Deutschen bisher gekostet. Kliniksprecher Sukanaya Panthomrawee: „Wir fordern das Geld nicht zurück.“
Vor etwa drei Monaten öffnet Matthias K. zum ersten Mal wieder die Augen. Manchmal bewegen sich seine Lippen, doch sprechen kann er nicht. Die Klinik hat jetzt einen Hilfsfonds eingerichtet. Rund 10 000 Euro fehlen noch, damit ihr einsamer Patient endlich nach Hause fliegen kann.
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