Freitag, 22. Januar 2010

Film: Same same but Different




Originaltitel: Same Same But Different

Produktionsland: Deutschland 2009

Genre: Drama

Kinostart: 29.01.2010 (Österreich)
21.01.2010 (Deutschland)


Studio: Norddeutscher Rundfunk (NDR) | Boje Buck Produktion | Biscuit Films | Bophana Production

Verleih: Filmladen (Österreich)
Delphi Filmverleih (Deutschland)

Offizielle Seite:

Regie: Detlev Buck

Drehbuch: Ruth Toma

Musik: Konstantin Gropper; Bert Wrede

Darsteller: Mario Adorf; Anatole Taubman; Michael Glawogger; Michael Ostrowski; Olli Dittrich; Charly Hübner; Jens Harzer; David Kross; Apinya Sakuljaroensuk; Stefan Konarske; Houn Pilot; To Savan; Srey Thoy; Marie Jung; Lucile Charlemagne; Pisey Hak; Chanthoun Kien; Siyan Hout; Rotanak Oudom; Constanze Becker; Tan Srey Neth; Rith Volak; Tol Kunthea; Hout Sithorn; Chab Kola; Ok Sokha; Wanda Badwal; Anne Müller; Daniel Nocke; Rasmey Kep

Inhaltsangabe

Nachdem Ben endlich die Schule hinter sich gebracht hat, möchte er nur eines. Weg aus Deutschland, zumindest für eine gewisse Zeit, und ab in die ferne Welt. Aufregendes erleben und samt Rucksack andere Kontinente ergründen. Gemeinsam mit seinem Freund und Mitbewohner Ed soll Phnom Phen ( Hauptstadt Kambodscha ) die erste große Station ihrer Reise werden. Alkohol, Joints und viel zu laute Musik umgeben die beiden Deutschen, als sie nächtens in irgendeiner Diskothek abhängen. Trotz der vielen Gäste, die sich zwischen engen Wänden tanzend bewegen, fühlt sich Ben einsam. Möglicherweise einsamer als jemals zuvor. Plötzlich legt ein hübsches Mädchen, ohne ein Wort zu sagen, ihren Kopf auf die schmalen Schultern des reiselustigen Jungen. Es ist eine behagliche Situation, also verbleiben die beiden für einige Sekunden in dieser Stellung. Ihr Name ist Sreykeo, hat lange schwarze Haare, eine zierliche Figur und ist in Besitz einer attraktiven Gestalt. Sreykeo lebt in einem sehr armen Land. Geld ist knapp, und ihre Familie sehr groß. Etwas Geld verdient das Mädchen mit Prostitution. Ben ist ihr auf Anhieb sympathisch, trotzdem müssen die finanziellen Interessen gewahrt bleiben. Daher fragt sie nach getaner Arbeit danach. Ben, der erst in diesem Moment mitbekommt, das er es mit einem Freudenmädchen zu tun hat, reagiert cool. Die letzte Nacht war für ihn wunderschön, und jene sollte schnellstmöglich wiederholt werden. Aus einer Nacht wurden Nächte, und aus einer Woche, gleich mehrere. Ben und Sreykeo haben sich, trotz aller Schwierigkeiten, ineinander verliebt. Nichts und niemand kann ihre Beziehung zerstören. Auch als Ben erfährt das Sreykeo HIV-positiv ist, kann das seine Liebe zu ihr nicht im Geringsten schmälern. Nur, Medikamente die auch ihren Soll erfühlen sind im Kambodscha rar, und auch das Geld des Deutschen wird allmählich knapp.

Film Kritik

Schon vor Beginn seiner Karriere als Filmemacher verfolgt Detlev Buck ein Gedanke. Seit langem wollte er schon einen Film inszenieren, der nicht nur am Rande eine Liebesgeschichte erzählt. Es sollte sich ausschließlich um das Thema Liebe handeln, und diese Thematik stets zentral im Mittelpunkt des Geschehens sein. Als er das Buch WOHIN DU AUCH GEHST, in dem die erlebten Geschichten von Benjamin Prüfer niedergeschrieben wurden, in die Hände bekam, war er es ihm klar. Noch nie zuvor hatte Detlev jene Bedeutung von Liebe mit all seinen Konsequenzen so intensiv verspürt. Dass mit der Herzlichkeit auch die Verantwortung wächst, dies soll im Film vorrangig gegeben sein. Detlev Buck, der sich sein Brot auch mit der Schauspielerei, mit Schreiben von Drehbüchern und mit Produzieren von Filmen verdient, geht für SAME SAME BUT DIFFERENT wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Seine Filmographie als Regisseur kann sich durchaus sehen lassen. KARNIGGELS ( 1991 ), MÄNNERPENSION ( 1996 ), LIEBE DEINE NÄCHSTE ( 1998 ), LIEBESLUDER ( 2000 ), KNALLHART ( 2006 ), oder HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI ( 2007 ) sind nur einige Stationen auf seinem Weg. SAME SAME BUT DIFFERENT ist der erste von Detlev Buck inszenierte Film, der nicht innerhalb Deutschlands gedreht wurde.

Für die männliche Hauptrolle wurde jener junge Schauspieler verwendet, den Buck schon aus seinen eigenen Film KNALLHART kennt. David Kross, geboren 1990 in Schleswig Holstein, ist noch nicht lange im Business. Trotzdem wurde er international schon mehrere Male während diversen Festivals nominiert. Sogar ein Sieg in der Kategorie „Sierra Awards – Youth in Film“ konnte er bei den Las Vegas Film Critics Society Awards für DER VORLESER einheimsen. Des Weiteren ist David in Werken wie HILFE ICH BIN EIN JUNGE ( 2002 ), KNALLHART ( 2006 ), KRABAT ( 2008 ), zu sehen. David Kross gilt nicht zuletzt wegen der hervorragenden Leistung in DER VORLESER zu einem der kommenden Talente im deutschsprachigen Raum. Ihm zur Seite steht Apinya Sakuljaroensuk, die für ihren Erstling PLOY mehrere Preise bekam, und sogar als „Beste Nebendarstellerin“ für den Asian Film Award 2007 nominiert wurde.

Die positiven Elemente des Film bezieht SAME SAME BUT DIFFERENT nicht aus einer spektakulären Regie, aus keiner rasanten Kamerafahrt, oder einer schnellen Schnitttechnik. Nein, hier wird sich vor allem Zeit genommen um eine Geschichte zu erzählen. Das Gefühl zweier Menschen zueinander, die unterschiedlicher kaum sein können, soll in der gesamten Lauflänge von 107 Minuten zum tragen kommen. Der Zuseher soll eins zu eins die Freuden und gleichermaßen auch die Leiden mitbekommen. Alles was drum herum passiert, wird zur Nebensächlichkeit. Sogar die Stadt Phnom Phen, die schon selbst als exotische Stadt mit seiner Überbevölkerung für eine Attraktivität herhalten könnte, bleibt dezent im Hintergrund. Also, geht man von diesem Standpunkt aus, kann die Bewertung nur eine Positive bedeuten. Jedoch um ein ganz großer Film zu werden, hätte es einer besseren Optik, einer intensiveren Atmosphäre, oder einer eigenständig erkennbaren Regie benötigt. Selbst das Mitfühlen mit den Protagonisten hält sich im überschaubaren Rahmen. Aber, alles im allen gesehen, ergibt SAME SAME BUT DIFFERENT insgesamt ein kurzweiliger, und dank des interessanten Inhaltes, ein durchaus lohnender Gesamteindruck.

Fazit:

Regisseur Detlev Buck zeigt in SAME SAME BUT DIFFERENT einen Film, der seine Qualitäten über die zu erzählende Geschichte vermittelt. Dadurch erhält er jenen Reiz, der zum “ ins Kino gehen “ animieren soll. Wenngleich die technischen Belange nicht wesentlich über eine TV Produktion zu stellen sind, so kann der bereits erwähnte Inhalt, sowie die extrem sympathischen Darsteller punkten. Wer also gerne einen europäischen Liebesfilm in einem exotischen Land sehen will, sollte sich diesen Film unbedingt anschauen.

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